Arbeitsagentur - Weniger Bildung für Hartz-IV-Empfänger
Jobcenter haben die Weiterbildung für Hartz-IV-Empfänger in den vergangenen Jahren radikal zurückgefahren.
Arbeitsmarktforscher halten die Kürzungen für unvernünftig: Langfristig lasse sich so kein Geld sparen.
Im April 2010 haben die Jobcenter noch 22.900 Hartz-IV-Empfängern eine berufliche Weiterbildung bewilligt und finanziert. Im vorigen April waren es laut Daten der Bundesagentur für Arbeit nur noch 13.200 – das entspricht einem Rückgang um rund 42 Prozent.
Nun könnte man einwenden, dass es auch weniger Erwerbslose gibt. Allerdings ist die Zahl der arbeitslosen Hartz-IV-Empfänger im gleichen Zeitraum nur um elf Prozent gesunken.
Ein wichtiger Grund für die Kürzungen ist die Sparpolitik der Bundesregierung.
2010 seien noch sechs Milliarden Euro für die aktive Arbeitsmarktpolitik ausgegeben worden, heißt es bei der Bundesagentur für Arbeit (BA). Im vorigen Jahr waren es nur noch 3,8 Milliarden. Hinzu komme, dass die BA mehr Arbeitslosen eine komplette Berufsausbildung finanzieren will – und die sind teurer als kurze Bewerbungstrainings.