Zu viele Hürden für Hartz-IV-Haushalte die von Justizsenator Thomas Heilmann beschleunigten Verfahren sind eine Erleichterung für sie. Doch dabei darf es nicht bleiben.
Immer mehr Hartz-IV-Empfänger müssen in Berlin für ihre Rechte kämpfen, weil sie Ärger mit den Behörden haben. Finanzsenator Ulrich Nußbaum muss mehr Geld für weitere Richterstellen locker machen und in den Jobcentern muss qualifizierteres Personal eingesetzt werden. Damit es erst gar nicht zu so vielen Streitfällen kommt, ist natürlich auch eine bessere Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik in unserer Stadt dringend notwendig. Von den Senatorinnen Dilek Kolat (SPD) und Sybille von Obernitz (parteilos, für CDU) kommt da bisher zu wenig. Sie müssen Rahmenbedingungen für Firmen schaffen, die letztlich neue sozialversicherungspflichtige Jobs sichern.
Bearbeitung bald 4 Monate kürzer Justizsenator Heilmann beschleunigt Berliner Hartz-Verfahren Von R. GORNY
Justizsenator Thomas Heilmann stellt ab Sommer zehn zusätzliche Richter ein.
Berlin –
Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) hilft den Ärmsten der Armen. Hartz-IV-Klagen sollen künftig schneller bearbeitet werden. Am Berliner Sozialgericht reihen sich immer mehr Aktenberge aneinander. Allein 2011 mussten die dortigen 131 Richter 44.000 Klagen bearbeiten.
Zehn Prozent der Fälle müssen sie jeweils ins nächste Jahr verschieben. Die durchschnittliche Verfahrensdauer liegt bei zwölf Monaten. Doch das wird sich ab diesem Sommer ändern. Dann werden zehn zusätzliche Richter und 38 Verwaltungsangestellte die Hartz-Verfahren beschleunigen. Kläger müssen künftig nur noch circa acht Monate auf eine Entscheidung warten. Eine Verbesserung gegenüber der jetzigen Situation.
Justizsenator Heilmann zum KURIER: „Wir können den Bürgern lange Wartezeiten einfach nicht zumuten. Die hohen Fallzahlen gehen wir auch an, indem wir die entsprechenden Gesetze analysieren. Das sind alles Bundesgesetze. Am 14. Juni treffen sich alle Landesjustizminister dazu. Wir wollen Vereinfachungen, damit die Klagen zurückgehen. Wir in Berlin erarbeiten gerade einige Vorschläge.“